Eine Ausstellung über häusliche Gewalt in Rumänien und Moldawien von Ioana Pascaru, Miguel Hahn und Jan-Christoph Hartung. Ermöglicht durch Art Kombinat e.V.
29.11.2024 - 08.12.2024
Täglich 12-20 Uhr
VERNISSAGE
28.11.2024, 19 Uhr
BEGLEITPROGRAMM
Podiumsdiskussion, Samstag, den 30.11.24, moderiert von Victoria Reichelt. Uhrzeit: TBA.
Führungen nach Absprache möglich.
AUSSTELLUNGSORT
Projektraum, Am Flutgraben 3, 12435 Berlin
PRESSEMATERIAL
Pressefotos / Press Images (JPG)
Pressemappe (PDF)
Press Kit (PDF)
Diese Ausstellung beleuchtet die bewegenden Schicksale von sechs Frauen aus Rumänien und Moldawien, die in einem Akt der Verzweiflung ihre Ehemänner töteten, nachdem sie jahrelang unter häuslicher Gewalt litten. Ihre Geschichten offenbaren einen verzweifelten Kampf ums Überleben und den Weg in ein neues Leben.
Dieses alte Sprichwort aus Rumänien und Moldawien verdeutlicht eine erschreckende Realität: Gewalt gegen (Ehe-)Frauen wird nicht nur verharmlost, sondern sogar als gesellschaftliche Norm betrachtet. Die beiden Länder teilen Geschichte, Sprache und Kultur sowie auch tief verwurzelte patriarchale Strukturen. Bei näherer Betrachtung stößt man auf eine weitere beunruhigende Gemeinsamkeit: Ein beachtlicher Anteil der Frauen, die wegen Mordes inhaftiert sind, haben ihren eigenen Ehemann getötet.
Das Projekt, initiiert von der gebürtigen Rumänin Ioana Pascaru, ist das Ergebnis einer intensiven Recherche. Mit Einfühlungsvermögen und Beharrlichkeit hat sie die Geschichten dieser Frauen entdeckt, Kontakte aufgebaut, persönliche Interviews geführt und ihre Schicksale journalistisch aufbereitet. Gemeinsam mit den Fotografen Miguel Hahn und Jan-Christoph Hartung (Hahn+Hartung), die für ihre dokumentarischen Reportagen über absurd bis tragische gesellschaftliche Entwicklungen bekannt sind, hielten sie intime Einblicke in das Leben von sechs Frauen fest. Diese stehen symbolisch für zahlreiche weitere Frauen mit ähnlichen Schicksalen. Die Ausstellung präsentiert eindrucksvolle Porträts, die den Schmerz, die Widerstandskraft und den Weg dieser Frauen in ein neues Leben dokumentieren. Ein Leben nach der Tötung ihrer Peiniger und der jahrelangen Haftstrafe wegen Mordes. Ergänzt werden die Fotos mit Videointerviews, die die Stimmen der Frauen selbst hörbar machen.
Die Ausstellung „Gattenmörderinnen: Geschichten vom Überleben“ lädt dazu ein, die Protagonistinnen nicht als Mörderinnen, sondern als Überlebende zu betrachten. Sie wirft Fragen nach Gerechtigkeit und sozialer Verantwortung auf und regt zum Nachdenken an – über die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und den Widerstand gegen patriarchale Strukturen.
Miguel Hahn (*1982 in Heidelberg, Deutschland) und Jan-Christoph Hartung (*1983 in Erbach, Deutschland) leben und arbeiten als Fotografenteam in Berlin. Sie studierten Fotografie an der Hochschule Darmstadt und der HAW Hamburg. Ihre Werke wurden u.a. bei C/O Berlin, in den Deichtorhallen Hamburg und bei den Rencontres Internationales de la Photographie Arles ausgestellt. 2015 erhielten Hahn+Hartung den Lead Award (Gold) für die Reportagefotografie des Jahres für ihre im ZEITmagazin veröffentlichte Geschichte „Vietnamkrieg – 40 Jahre danach". 2017 wurden sie von der VG Bildkunst für ihr Projekt „2 Minutes 2 Midnight" über Katastrophenvorsorge in Deutschland gefördert, das 2020 mit dem Kunstpreis Lotto Berlin-Brandenburg ausgezeichnet wurde. Ihre Arbeiten umfassen unter anderem eine kritische Betrachtung deutscher Auswanderer am Balaton sowie die Dokumentation von Vorbereitungen auf Naturkatastrophen in Indonesien. Hahn+Hartungs Geschichten regen zum Nachdenken über gesellschaftliche Entwicklungen an und wurden in renommierten Magazinen wie GEO, Stern, Le Monde, ZEITmagazin, SZ-Magazin, Dummy und Spiegel veröffentlicht.
Ioana Pascaru (*1994 in Suceava, Rumänien) arbeitete als Co-Autorin eng mit Hahn+Hartung am Projekt „Gattenmörderinnen: Geschichten vom Überleben“ zusammen. Die gebürtige Rumänin zog mit elf Jahren nach Deutschland und studierte später in Berlin, Barcelona und Lüneburg Medienpsychologie und Marketing. Als Initiatorin und Ideengeberin des Projekts übernahm sie maßgeblich die Recherche, führte Interviews, übersetzte, knüpfte Kontakte und plante die Ausstellung. Durch ihre intensive und persönliche Auseinandersetzung mit den Frauen gelingt es ihr, deren Geschichten authentisch zu erzählen und sie ins Blickfeld einer breiteren Öffentlichkeit zu rücken.
Eine Ausstellung über häusliche Gewalt in Rumänien und Moldawien von Ioana Pascaru, Miguel Hahn und Jan-Christoph Hartung. Ermöglicht durch Art Kombinat e.V.
29.11.2024 - 08.12.2024
Täglich 12-20 Uhr
VERNISSAGE
28.11.2024, 19 Uhr
BEGLEITPROGRAMM
Podiumsdiskussion, Samstag, den 30.11.24, moderiert von Victoria Reichelt. Uhrzeit: TBA.
Führungen nach Absprache möglich.
AUSSTELLUNGSORT
Projektraum, Am Flutgraben 3, 12435 Berlin
PRESSEMATERIAL
Pressefotos / Press Images (JPG)
Pressemappe (PDF)
Press Kit (PDF)
Diese Ausstellung beleuchtet die bewegenden Schicksale von sechs Frauen aus Rumänien und Moldawien, die in einem Akt der Verzweiflung ihre Ehemänner töteten, nachdem sie jahrelang unter häuslicher Gewalt litten. Ihre Geschichten offenbaren einen verzweifelten Kampf ums Überleben und den Weg in ein neues Leben.
Dieses alte Sprichwort aus Rumänien und Moldawien verdeutlicht eine erschreckende Realität: Gewalt gegen (Ehe-)Frauen wird nicht nur verharmlost, sondern sogar als gesellschaftliche Norm betrachtet. Die beiden Länder teilen Geschichte, Sprache und Kultur sowie auch tief verwurzelte patriarchale Strukturen. Bei näherer Betrachtung stößt man auf eine weitere beunruhigende Gemeinsamkeit: Ein beachtlicher Anteil der Frauen, die wegen Mordes inhaftiert sind, haben ihren eigenen Ehemann getötet.
Das Projekt, initiiert von der gebürtigen Rumänin Ioana Pascaru, ist das Ergebnis einer intensiven Recherche. Mit Einfühlungsvermögen und Beharrlichkeit hat sie die Geschichten dieser Frauen entdeckt, Kontakte aufgebaut, persönliche Interviews geführt und ihre Schicksale journalistisch aufbereitet. Gemeinsam mit den Fotografen Miguel Hahn und Jan-Christoph Hartung (Hahn+Hartung), die für ihre dokumentarischen Reportagen über absurd bis tragische gesellschaftliche Entwicklungen bekannt sind, hielten sie intime Einblicke in das Leben von sechs Frauen fest. Diese stehen symbolisch für zahlreiche weitere Frauen mit ähnlichen Schicksalen. Die Ausstellung präsentiert eindrucksvolle Porträts, die den Schmerz, die Widerstandskraft und den Weg dieser Frauen in ein neues Leben dokumentieren. Ein Leben nach der Tötung ihrer Peiniger und der jahrelangen Haftstrafe wegen Mordes. Ergänzt werden die Fotos mit Videointerviews, die die Stimmen der Frauen selbst hörbar machen.
Die Ausstellung „Gattenmörderinnen: Geschichten vom Überleben“ lädt dazu ein, die Protagonistinnen nicht als Mörderinnen, sondern als Überlebende zu betrachten. Sie wirft Fragen nach Gerechtigkeit und sozialer Verantwortung auf und regt zum Nachdenken an – über die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und den Widerstand gegen patriarchale Strukturen.
Miguel Hahn (*1982 in Heidelberg, Deutschland) und Jan-Christoph Hartung (*1983 in Erbach, Deutschland) leben und arbeiten als Fotografenteam in Berlin. Sie studierten Fotografie an der Hochschule Darmstadt und der HAW Hamburg. Ihre Werke wurden u.a. bei C/O Berlin, in den Deichtorhallen Hamburg und bei den Rencontres Internationales de la Photographie Arles ausgestellt. 2015 erhielten Hahn+Hartung den Lead Award (Gold) für die Reportagefotografie des Jahres für ihre im ZEITmagazin veröffentlichte Geschichte „Vietnamkrieg – 40 Jahre danach". 2017 wurden sie von der VG Bildkunst für ihr Projekt „2 Minutes 2 Midnight" über Katastrophenvorsorge in Deutschland gefördert, das 2020 mit dem Kunstpreis Lotto Berlin-Brandenburg ausgezeichnet wurde. Ihre Arbeiten umfassen unter anderem eine kritische Betrachtung deutscher Auswanderer am Balaton sowie die Dokumentation von Vorbereitungen auf Naturkatastrophen in Indonesien. Hahn+Hartungs Geschichten regen zum Nachdenken über gesellschaftliche Entwicklungen an und wurden in renommierten Magazinen wie GEO, Stern, Le Monde, ZEITmagazin, SZ-Magazin, Dummy und Spiegel veröffentlicht.
Ioana Pascaru (*1994 in Suceava, Rumänien) arbeitete als Co-Autorin eng mit Hahn+Hartung am Projekt „Gattenmörderinnen: Geschichten vom Überleben“ zusammen. Die gebürtige Rumänin zog mit elf Jahren nach Deutschland und studierte später in Berlin, Barcelona und Lüneburg Medienpsychologie und Marketing. Als Initiatorin und Ideengeberin des Projekts übernahm sie maßgeblich die Recherche, führte Interviews, übersetzte, knüpfte Kontakte und plante die Ausstellung. Durch ihre intensive und persönliche Auseinandersetzung mit den Frauen gelingt es ihr, deren Geschichten authentisch zu erzählen und sie ins Blickfeld einer breiteren Öffentlichkeit zu rücken.